Akasha Project - Logo

kontakt
english
               
Theorie Termine Musik Über Praxis Bilder Kosmische Oktave
   
Stimmtechnik
   
Kosmische Oktave
 

Auf der Suche nach der Sphären Musik

 

Aus der psycholytischen Therapie (Therapie unter Anwendung psychedelischer Substanzen) kennen wir den Begriff der ozeanischen Selbstentgrenzung.
Dieser beschreibt jenen Punkt, an dem das bewusste Ich zugunsten einer ganzheitlichen Wahrnehmung des Selbst zurücktritt.
Schon immer dienten musikalische Strukturen als Werkzeug, über das Alltagsbewusstsein hinaus veränderte Bewusstseinszustände zu erreichen.
Dies gilt gleichermaßen für die archaische Wirkung der Schamanentrommel,
eine klassische Symphonie, als auch für die moderne Musik.

Der Unterschied zwischen einem indifferenten Geräusch und einem tonalen, musikalischen Erleben liegt in den natürlichen Intervallen der Teiltonreihe begründet.
Wenn ein Ton, eine bestimmte Frequenz erklingt, ist nicht nur der Grundton (Tonika) hörbar,
sondern auch die mitschwingenden Intervalle der Obertonreihe (Teiltonreihe, Partialtöne).
Diese Intervalle stehen in einem einfachen mathematischen Verhältnis zum Grundton.
Obertonintervalle sind zum Beispiel die Oktave, also die Frequenzverdoppelung im Verhältnis 2:1, die Quinte im Verhältnis 3:2, die Quarte 4:3, die große Terz 5:4.

Soweit wir wissen, war Pythagoras von Samos (6.Jahrhundert v. Chr.) der erste, der diese harmonikalen Prinzipien systematisch erforschte.
Ihm verdanken wir auch die Entdeckung des Zusammenhangs zwischen Musik und Mathematik.
Der Kernsatz der Pythagoreer lautete: "Alles ist Zahl".
Die Zahl als das konstituierende Urprinzip der Welt.

Auch prägten sie den Begriff der Sphärenharmonie oder auch Sphärenmusik, einem der Natur eigenen harmonischen Klangfeld, welches allen Erscheinungen zugrunde liegt,
gleichsam aus Ihnen heraus entsteht.

In der Folge wurde die Idee der Sphärenharmonik immer wieder aufgegriffen.
Johannes Kepler (1571-1630) übertrug den pythagoreischen Gedanken auf sein heliozentrisches Weltbild.
Eine vollständige Darstellung der musikalischen Intervalle der planetaren Himmelskörper veröffentlichte Kepler im Jahre 1619 in seinem Werk "Harmonices Mundi".

Im 20. Jahrhundert versuchte Hans Kayser (1891-1964) die mathematischen Aspekte der Musik in der Kayserschen Harmonik darzustellen.
Er hatte direkten Kontakt u.a. zu dem Maler Paul Klee (1879-1940) und dem Komponisten Paul Hindemith (1895-1963).
Durch ihn wurde Hindemith zu seiner Oper "Die Harmonie der Welt" über das Leben Johannes Keplers, Uraufführung am 11.August 1957 in München, inspiriert.
Außerdem wird ein Einfluss der Schriften Kaysers auf Hermann Hesses Roman "Das Glasperlenspiel" vermutet.

Das Glasperlenspiel des Hans Cousto

Lange Zeit gab es kein Konzept wie genau eine aus der Natur abgeleitete Frequenz zu berechnen sei. Dieses fand in den 1970er Jahren der Schweizer Mathematiker und Harmonikforscher Hans Cousto.
Coustos System der Kosmischen Oktave wurde auch unter dem Begriff "Urtöne" durch den Musikjournalisten Joachim-Ernst Berendt bekannt.

Hans Coustos Oktavierungsformel ist von klarer Einfachheit und Schönheit geprägt:

(1:a) x 2n = F

Das kleine a steht für eine beliebige Periodendauer in Sekunden. Mit 1:a bildet man den Kehrwert und erhält so eine Hertz-zahl, da Hertz Schwingungen pro Sekunde definiert und sich somit umgekehrt proportional zu einer Sekundenzahl verhält. Diese wird so oft verdoppelt (oktaviert) - 2n - bis eine Frequenz - F - im Hörbereich erreicht wird.

Da es sich bei dem ersten Obertonintervall - der Oktave - aufsteigend immer um eine Frequenzverdoppelung - absteigend um eine Halbierung handelt, ist der Gedanke dieses Prinzip über den Hörbereich hinaus fortzuführen naheliegend.
Und genau das ist der Kerngedanke der Kosmischen Oktave.

Somit wurde es möglich, aus regelmäßigen Ereignissen sogenannte oktavanaloge Frequenzen zu errechnen und ihre Wirkung auf unser Sein auszuprobieren.

Aus dem Blickwinkel der Kosmischen Oktave ist das Universum ein großes Schwingungsmeer, in welchem der Mensch einen eingebetteten Resonanzpunkt darstellt.
Jede Wahrnehmung funktioniert über das sogenannte Frequenzfolgeverhalten. Das bedeutet, dass wir uns, egal ob wir etwas Sehen, Hören oder Fühlen, mit den zugrunde liegenden Schwingungen synchronisieren.
In Bezug auf die Wahrnehmung musikalischer Intervalle empfinden wir die einfachen Teilungsverhältnisse der natürlichen Obertöne als besonders angenehm.
Allen voran die Quinte deren Teilungsverhältnis 3:2 entspricht.

Bis in das 17.Jahrhundert wurden musikalische Intervalle weitgehend rein, so wie sie der natürlichen Obertonreihe entsprechen, gestimmt.
Dabei gab es ein Problem: das sogenannte pythagoreische Komma.
Rein gestimmt sind 12 Quinten nämlich ein bisschen mehr als sieben Oktaven. Sie reichen um den proportionalen Betrag von 1,013643, also 74:73 über die siebte Oktave hinaus.
Das hat zur Folge, dass die Tonabstände in jeder Tonart unterschiedlich groß sind. Und so war es nötig bei einem Tonartwechsel die Instrumente komplett umzustimmen. Der musikalische Kreis des Quintenzirkels stellt sich physikalisch als eine nach oben hin offene Spirale dar.
Der perfekte Kreis kommt in der Natur nicht vor, wogegen die Spirale ein beständiges Grundprinzip darstellt.
Eine Erklärung liefert uns die Quantenmechanik, nach der unser Universum seine Existenz einer gebrochenen Symmetrie verdankt.
Musikalisch wurde das pythagoreische Komma problematisch, da sich die neuen Musikinstrumente, wie die Kirchenorgel und das Klavier, nicht mehr einfach und schnell umstimmen ließen. Es ging also darum, aus der naturgegebenen Spirale einen Kreis zu machen - alle natürlichen Intervalle so zu verstimmen, dass eine Modulation durch alle Tonarten möglich wurde, ohne die Instrumente umzustimmen.

In unserem Kulturkreis war es der Musiktheoretiker Andreas Werckmeister (1645-1706), der verschiedene Ansätze zur Lösung des Problems entwarf und letztendlich die Grundlage für die heute gebräuchliche Chromatische (gleichschwebende) Stimmung fand.
In der gleichschwebenden Stimmung sind alle Tonabstände in der Oktave gleich groß. Sie entsprechen somit nicht mehr den natürlichen Obertonintervallen.
Lediglich die Oktavtöne sind rein gestimmt.
Während die reine Quinte in einem Frequenzverhältnis von 1,5 zum Grundton steht, steht die chromatische Quinte in einem Verhältnis von 1,498307 zur Tonika.

Die Entdeckung der gleichschwebenden Stimmung war revolutionär und erlaubte in Folge eine komplett neue Musik, die nun frei durch alle Tonarten modulieren konnte.
Allerdings hat jeder Fortschritt auch seinen Preis. Die Intervalle, außer den Oktavtönen, entsprachen nun nicht mehr den natürlichen Gegebenheiten.
Zugegeben der Unterschied ist sehr klein, so klein, dass unser Gehirn ihn gleichsam wegrechnen kann. Doch es ist eben eine Leistung, die unser zentrales Nervensystem vollbringen muss. Eine Anstrengung, die uns aber etwas aus dem direkten Wirkungsfeld herausfallen lässt.

Die Kammertonproblematik

Das andere musikalische Problem ist die Stimmung des Grundtones. Noch im 19ten Jahrhundert benutzte jeder Komponist seinen eigenen Kammerton.
Viele ließen sich zu diesem Zweck Stimmgabeln anfertigen. In einer Zeit, in der es noch keine künstliche Beleuchtung gab, entsprachen diese intuitiv gefundenen Kammertöne oftmals natürlichen Gegebenheiten.
Das A des synodischen Mondtones - dem Intervall von einem Neumond zum nächsten Neumond - 29 Tage, 12 Stunden, 44 Minuten und 2,8 Sekunden, entspricht einem A mit 420,84 Hertz.

Dazu schreibt Cousto in seinem Werk "Farbton - Tonfarbe und die Kosmische Oktave":

"In der Hochblüte europäischer Tonkunst - Barock und Klassik - war der Kammerton etwa einen halben Ton tiefer als heute und im Einklang mit dem synodischen Mondton. So hatte Mozarts Stimmgabel 421,6 Hz, Händels Stimmgabel (von 1751) 422,5 Hz. Händel war sicher einer der ersten Komponisten, dem eine Stimmgabel zu Verfügung stand; da sie vom Trompeter seines Orchesters, John Shore, im Jahre 1711 erfunden wurde. 1810 war der Kammerton der Pariser Opera 423 Hz, ca. 2 Hz höher als der Ton der 30. Oktave des synodischen Monats" (Cousto 1979, S. 26).

Zu dem Thema Stimmung der Klassik, der Barockmusik und der Spätromantik sei an dieser Stelle auf die sehr gute Publikation von Richard Erlewein "Musik in Kosmischer Resonanz - Die Bedeutung der alten Kammertöne" (2008) verwiesen.

Im Jahre 1859 wurde von der französischen Regierung ein Kammerton A mit 435 Hz festgelegt - sehr dicht am Tageston - der Eigenrotation der Erde mit 435,92 Hz.
Seit dem Ende des 19.Jahrhunderts verzeichnen wir ein beständiges Ansteigen der Kammertonfrequenz.
Treibende Kraft waren dabei die Instrumentenbauer. Denn je höher z.B. ein Piano gestimmt ist, desto brillanter und durchsetzungsfähiger klingt es.
Die Gegenkraft in dieser Auseinandersetzung stellten die Gesangskünstler dar, die mit dem Ansteigen des Kammertons immer mehr Schwierigkeiten hatten, die hohen Tonlagen physisch zu bewältigen.
Gleichzeitig entkoppelten die neuen, mit der industriellen Revolution einhergehenden Arbeitsbedingungen und die flächendeckende künstliche Beleuchtung das Leben immer mehr von dem natürlichen Tag/Nacht Rhythmus.
So wurde die Frage der Frequenz des Kammertones zu einer rein intellektuellen Angelegenheit.
Zur Schlichtung des oben erwähnten Streites wurde schließlich im Jahre 1939 der Kammerton A auf die heute noch gebräuchliche Norm von 440 Hz festgelegt.

Dazu schreibt Cousto in seinem Standardwerk "Die Kosmische Oktave" folgendes:

"Ein Meter ist definiert als ein 40millionstel Teil des Erdmeridians; ein Liter ist definiert als ein Kubikdezimeter (ein Würfel mit der Kantenlänge von 0,1 Meter); ein Kilogramm entspricht dem Gewicht von einem Liter Wasser; eine Kalorie ist die Energiemenge, die man benötigt, um ein Kubikzentimeter Wasser um ein Grad Celsius zu erwärmen...
So sind alle geläufigen Einheitsmaße von irgendwelchen Naturkonstanten abgeleitet.
(...) Es gibt jedoch ein Maß, das vielerorts als Standardmaß eingeführt ist, dem ein solcher Bezug gänzlich fehlt, das absolut willkürlich festgelegt worden ist.
Es handelt sich hierbei um den Kammerton, das sogenannte a' (lies: eingestrichenes a), dem allgemein 440 Hz zugeordnet werden. Diese 440 Hz wurden in London im Jahre 1939 auf der Stimmtonkonferenz zum Standardton erklärt" (Cousto 1984 S. 26).

Und so sieht sich ein Musiker auf der Suche nach einer Sphärenharmonie, also einem möglichst wirksamen Klangfeld, welches in Richtung ozeanische Selbstentgrenzung führt, mit zwei Problematiken konfrontiert, zum einen mit Tonabständen, die nicht den von der Teiltonreihe vorgegeben Intervallen entsprechen und zum anderen mit einem willkürlich von der Natur entkoppelten Kammerton.

Sphärenmusik

Als Hans Cousto im Jahre 1979 die harmonikalen Kammertöne berechnete, fand er für das Erdenjahr - die Umkreisung der Erde um die Sonne - in der 32. Oktave einen Ton Cis mit einer Frequenz von 136,10 Hz. Dies entspricht einem Kammerton A mit 432,10 Hz.
Die Berechnung dazu sieht folgendermaßen aus:
Ausgangspunkt ist das sogenannte tropische Erdenjahr - einem Intervall von einem Frühlingspunkt zum nächsten Frühlingspunkt.
Das sind 365,24219 Tage - in Sekunden 31 556 925,54 Sekunden.
Bilden wir gemäß der Oktavierungsformel den Kehrwert erhalten wir 0,0 000 000 3168 Hz.
Wird dieser Wert 32 mal oktaviert - also mal 2 genommen - ergibt sich eine Frequenz von 136,10 Hz, die einem, gegenüber der Normstimmung, etwas tiefer gestimmten Ton Cis entspricht.
Dieser mathematisch gefundene Jahreston ist interessanterweise in vielen Kulturen seit Jahrtausenden bekannt und wurde intuitiv oder kontemplativ wahrgenommen.
Er entspricht der im Hinduismus und Buddhismus angewendeten heiligen Keimsilbe Om und auch dem Sadja Ton - dem Grundton in der klassischen indischen Musik.
Vom Om zum abendländischen Amen ist es klang-technisch nur ein kleiner Schritt.
Erklärungsversuche, warum dies so ist, gibt es einige.
Zum Beispiel findet der Informationsaustausch in unseren Körperzellen, der sogenannte Kalium-Natrium-Austausch, zwischen 135 und 137 mal in der Sekunde statt.
Er ist also direkt analog zu der gefundenen Frequenz.
Hören wir dieses Cis, muss sich unser zelluläres System nicht besonders anstrengen, denn in Folge des Frequenzfolgeverhaltens schwingt es einfach mit und fühlt sich wohl.
Sensitive Menschen können die Erdenjahrfrequenz deutlich spüren.
Man könnte sagen, es ist der Ton, den man nicht mehr hört, weil er immer da ist.

Mittlerweile ist die therapeutische Wirkung der harmonikalen Kammertöne in der Praxis anerkannt.
Sie finden Anwendung in der Phonophorese, der Tonpunktur, bei welcher analog zu Akupunktur mit harmonikal gestimmten Stimmgabeln gearbeitet wird.
So stellt die Kosmische Oktave dem einen genormten Kammerton viele harmonikale Kammertöne gegenüber, die jeweils eine spezifische Wirkung haben.
Das Element des ozeanischen Gefühls - der ozeanischen Selbstentgrenzung - ist direkt an den Moment der Entspannung gekoppelt. Ein aus natürlichen Gegebenheiten abgeleitetes Klangfeld, mit einem Grundton, der sich direkt auf unser Sein bezieht und mit rein gestimmten Intervallen, erzeugt dabei eine nachweisbare Wirkung. Dagegen geht mit chromatisch gestimmten Intervallen, also gleichschwebenden Tönen, eine gewisse Unruhe, eine gleichmäßige Vibration einher.

Der Physiker Hermann Helmholtz (1821 - 1894), der mit einem rein gestimmten Harmonium experimentierte, schreibt in seinem 1863 veröffentlichen Werk "Die Lehre von den Tonempfindungen als physiologische Grundlage für die Theorie der Musik" folgendes:

"Was nun die musikalische Wirkung der reinen Stimmung betrifft, so ist der Unterschied zwischen dieser und der gleichschwebenden oder der griechischen Stimmung nach reinen Quinten doch sehr bemerklich.
Die reinen Accorde, namentlich die Duraccorde in ihren günstigen Lagen, haben trotz der ziemlich scharfen Klangfarben der Zungentöne einen sehr vollen und gleichsam gesättigten Wohlklang; sie fliessen in vollem Strome ganz ruhig hin, ohne zu zittern und zu schweben.
Setzt man gleichschwebende oder pythagoreische Accorde daneben, so erscheinen diese rauh, trübe, zitternd und unruhig" (Helmholtz 1863, S: 489).

Zur Realisierung einer dem ozeanischen Gefühl förderlichen Musik sind folglich ein modaler, aus der Natur abgeleiteter und somit in einem direkten Verhältnis zu unserem Sein stehender Grundton sowie ruhige, rein gestimmte Intervalle in besonderer Weise geeignet. Als Intervalltöne werden die einfachen Partialtöne der Obertonreihe benutzt. Der damit entstehende Klangraum kommt dem Gedanken einer Sphärenmusik sehr nahe und zeitigt eine außerordentliche emotionale Wirkung. Das meditative Hören einer solchen Musik führt direkt in die Tiefenentspannung und somit in das Feld der ozeanischen Selbstentgrenzung, dem ozeanischen Gefühl.

Solch eine planetar gestimmte Musik habe ich u.a. in meinen CD - Produktionen "Akasha Project - Earth Trilogy", Planetware Records 2006 und "Akasha Project - Solar System", Klangwirkstoff Records 2012 realisiert.

Die Quantenmusik der Wasserstoffatome

Im Jahre 1984 erschloss Hans Cousto mit der Berechnung der oktavanalogen Frequenzen der Balmer-Serie, dem ersten Seriengesetz für die spektralen Wasserstofflinien eine neue Ebene der Weltenharmonik.
Schon Hans Kayser mutmaßte eine Verbindung zwischen den Prinzipien der Obertonreihe und der Quantentheorie Max Planks.
Untersucht man die Spektrallinien des Wasserstoffs, sieht man eine Anzahl schmalbandiger spektraler Ausschläge (Maxima), deren Erscheinungsbild sich in einfachen mathematischen Reihen beschreiben lässt.
Diese Reihen, benannt nach ihren Entdeckern Lyman, Balmer, Paschen, Brackett und Pfund markieren die Elektronensprünge innerhalb des Atoms.
Vereinfacht gesagt geben die einzelnen Spektralserien des Wasserstoffs Auskunft über die Zustände des Atoms und die dabei freigesetzten Energiebeträge.
Sprünge die auf der ersten Bahn landen, emittieren ein Lichtquant im ultravioletten Bereich und gehören zur Lyman Serie.
Diejenigen, welche auf der zweiten Bahn enden, gehören zur Balmer Serie und geben ein Lichtquant im sichtbaren Bereich ab,
die Serien Paschens, Bracketts und Pfunds emittieren Lichtquanten im Infrarotspektrum.
Transponiert man die spektralen Frequenzen der Wasserstoffserien mittels Frequenzhalbierung, also durch fortgesetztes Teilen durch Zwei, um ca. 40 Oktaven nach unten ergeben sich für jedes emittierte Lichtquant jeweils eine tonale Frequenz, als auch eine spezifische Rhythmusgeschwindigkeit.
In der Klangarbeit mit dem Wasserstoff wird jeder Ton als zyklisches Ereignis gemäß der ihm eigenen tonalen Frequenz und Geschwindigkeit gespielt.
So entsteht analog zu den Elektronensprüngen des Atoms ein sich ständig wandelndes Klangfeld.
Zwischen 1993 und 1999 erweiterte Cousto unter dem Titel "H2 - Der Klang der Wasserstoffmoleküle" seine Berechnungen auf alle Töne des gesamten Spektrums des Wasserstoffatoms aus. Ergänzt wurde diese Arbeit im Jahr 2000 durch "H2 - Stimmschlüssel für Akustiker".
Gerade der "Stimmschlüssel für Akustiker" legt den Schluss nahe, dass die Vorgänge in der Quantenwelt nach harmonischen Gesetzmäßigkeiten ablaufen.
Die Welt des Allerkleinsten ist so harmonisch gestimmt, dass alle Intervalle des Wasserstoffspektrums nur nach Gehör unter der Anwendung reiner musikalischer Intervalle wie Terzen, Quinten und Septimen eingestimmt werden können.

Schon die erste klangliche Umsetzung der Balmer Serie, die am Anfang meiner Arbeit stand, vermittelte mir ein deutliches Gefühl der mehrdimensionalen Weite dieses fundamentalen Klangraumes.
Dieses Klangfeld gleicht einem schillernden Teppich des Seins, der schon immer dagewesen ist und von alleine, aus sich selbst heraus entsteht.
Ich bezeichne die Quantenmusik des Wasserstoffatoms als "sich selbst komponierende Musik", da durch ein direktes Übersetzen der Spektraldaten in Klänge und Rhythmen die musikalisch Struktur von alleine entsteht.
Das Problem der Umsetzung bestand darin, die oktavierten Messdaten mit höchstmöglicher Genauigkeit in Klangereignisse zu übersetzen um so das Atom musizieren zu lassen und so hörbar, ja fühlbar zu machen, welches Muster der Welt in ihrem Innersten zu Grunde liegt.

Fühlen was die Welt im Innersten zusammenhält

Klangwahrnehmung hat auch immer etwas mit Gefühlen zu tun. Gefühle sind so real wie jede andere Simulation unseres Gehirns. Sie sind Informationspakete von sehr großer Datendichte.
Die Neuronenstruktur des Gehirns ist veränderbar, man spricht heute von Neuro-Plastizität. Das bedeutet die Areale des Gehirnes und die Verschaltungen zwischen den Neuronen lassen sich durch Beanspruchung erweitern, beziehungsweise verändern.
So befindet es sich in einem lebenslangen Lern- und Wachstumsprozess.
Wenn man oft Musik mit kleinteiligen Intervallen und natürlichen Obertönen hört, verfeinert sich mit der Zeit auch die Wahrnehmung.
Mehr von der Wirklichkeit wahrzunehmen, befreit uns von zu engen Gedankenkonzepten und den damit verbundenen Ängsten.
Obwohl ich mich bemüht habe, in meiner Quantenmusik die Spektren nach der Maßgabe menschlicher Ästhetik klanglich angenehm darzustellen, werden sich diese seltsamen Klangfelder den HörerInnen beim ersten oberflächlich Kontakt kaum erschließen.
Aber unser Gehirn lernt schnell und schon beim zweiten dritten Anhören unter entspannt meditativen Bedingungen entschlüsselt sich ihm die Tiefe und es bildet sich eine sinnvolle, musikalische Wahrnehmung für diese speziell erweiterte Harmonik heraus.
Da die Wasserstoff-Musik sehr kleinteilige, natürliche Intervalle enthält, ist das Hören einer solchen Musik ein aktives Training der Hörrinde.
So kann die akustische Wahrnehmung der Welt ein feineres Raster erhalten. Dies wiederum wirkt sich mit der Zeit auf alle Bereiche des Seins aus und ermöglicht es, auch auf anderen Ebenen mehr Zwischentöne wahrzunehmen.Das sich einlassen auf das atomare Klangfeld des Wasserstoffatoms kann zudem ein Gefühl für höherdimensionale Zusammenhänge vermitteln.
Die Wasserstoff-Musik wurde unter dem Titel "Akasha Project - H2 - The Quantum Music of Hydrogen" im Jahre 2010 auf dem Berliner Label Klangwirkstoff Records veröffentlicht.

Die Suche nach der Sphärenharmonie, nach einer Sphärenmusik, hat nie aufgehört und wird immer weiter führen auf dem Weg der sinnlichen Verfeinerung unserer Wirklichkeitswahrnehmung.

Barnim Schultze / Akasha Project Dezember 2014

Literatur

Cousto, Hans (1979): Farbton - Tonfarbe und die Kosmische Oktave (S. 26) http://www.planetware.de/download/cousto/Farbton-Tonfarbe_ebook.pdf (10.11.2014)

Cousto, Hans (1984): Die Kosmische Oktave: Der Weg zum universellen Einklang. Essen (Synthesis Verlag).

Cousto, Hans (1999): H2 - Der Klang der Wasserstoffmoleküle. http://www.planetware.de/tune_in/wasserstoff-1.pdf (10.11.2014)

Cousto, Hans (2000): H2 - Stimmschlüssel für Akustiker. http://www.planetware.de/tune_in/Wasserstoff-2.pdf (10.11.2014)

Erlewein, Richard (2008): Musik in Kosmischer Resonanz - Die Bedeutung der alten Kammertöne. Ulm (Aventurin Verlag). http://www.planetware.de/tune_in/Buch/musikresonanz.html

Helmholtz, Hermann (1863): Die Lehre von den Tonemfindungen als physiologische Grundlage für die Theorie der Musik. http://www.vlp.mpiwg-berlin.mpg.de. (01.10.2014)

Schultze, Barnim (2010): Akasha Project - H2 - The Quantum Music of Hydrogen. Klangwirkstoff Records

.